Vertiefung des Verständnisses von Microcredentials

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Da die Nachfrage nach flexiblen Lernlösungen steigt, werden Microcredentials – kurze und zertifizierte Lerneinheiten — immer beliebter. Sie sind auf die sich wandelnden Bedürfnisse des Arbeitsmarktes zugeschnitten und helfen Erwachsenen, sich schnell weiterzubilden und die Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern. Der Mangel an Standardisierung bei Gestaltung und Anerkennung von Microcredentials macht es jedoch sowohl für Lernende als auch für Arbeitgeber schwierig, ihren Wert und ihre Glaubwürdigkeit zu beurteilen.
Um dem zu begegnen fördert die Empfehlung des Rates über einen europäischen Ansatz für Microcredentials für lebenslanges Lernen und Beschäftigungsfähigkeit (2022) die Entwicklung hochwertiger, transparenter und digital ausgestellter Microcredentials. In der Mitteilung ‘The Union of Skills’ (2025) wird ihre Bedeutung für die Verstärkung der Anpassungsfähigkeit der Arbeitskräfte in verschiedenen Sektoren und Ländern weiter hervorgehoben.
Unsere Forschung zu Microcredentials
Cedefop nimmt bei der Erforschung von Microcredentials eine Vorreiterrolle ein. In einer ersten Phase (2020–2023) wurden Microcredentials in Hinblick auf ihre Merkmale, den Wert für Lernende und Arbeitnehmer sowie die Auswirkungen auf bestehende Qualifikations- und Anerkennungssysteme untersucht. Jetzt, in der zweiten Phase (2025–2027) – unserem Rahmenvertrag –, verlagert sich der Schwerpunkt auf Microcredentials, die außerhalb der formalen allgemeinen und beruflichen Bildung entstehen, insbesondere auf solche, die von Unternehmen und Berufsverbänden in bestimmten Arbeitsmarktsektoren entwickelt werden.
Schlüsselbereiche der Studie
Unsere derzeitige Forschung befasst sich mit drei entscheidenden Aspekten von Microcredentials:
- Vielfalt und Anerkennung – Verständnis der verschiedenen Arten von Microcredentials außerhalb der formalen Bildung, mit Schwerpunkt auf Qualitätssicherung und Anerkennung.
- Relevanz für den Arbeitsmarkt – Untersuchung der Frage, inwieweit Microcredentials den Anforderungen bestimmter Branchen und Berufe gerecht werden.
- Inklusion und Zugänglichkeit – Untersuchung ihres Potenzials zur Verbesserung der sozialen Inklusion, insbesondere für benachteiligte Gruppen.
Durch die Gewinnung neuer Erkenntnisse über die Relevanz, Qualität und Inklusion von Microcredentials soll dieses Projekt deren breitere Einführung unterstützen und sicherstellen, dass sie als wirksame, zuverlässige Instrumente für lebenslanges Lernen und Beschäftigungsfähigkeit dienen.
Das Gesamtprojekt wird von Ockham IPS (NL) koordiniert; 3s ist als Konsortialpartner beteiligt, wobei 3s-Expert*innen zu allen drei Teilen des Projekts beitragen. Karin Luomi-Messerer ist Leiterin des Forschungsteams für den dritten Teil der Studie (Inklusion und Zugänglichkeit).
Projekt: Deepening on Microcredentials — labour market sector relevance, quality and inclusion
Ansprechperson: Karin Luomi-Messerer
Client: Cedefop
Laufzeit: 2024-2027