Höhere Berufliche Bildung in Österreich — Herausforderung der Klassifizierung
Die Etablierung einer außerhochschulischen, höherqualifizierenden Berufsbildung als eigenständiges Bildungssegment unter dem Begriff “Höhere Berufliche Bildung” (HBB) erfordert auch eine klare Systematisierung eines Bereichs, der durch die Vielfalt von Angeboten und Bildungsanbietern geprägt ist. Um HBB-Ausbildungen und ‑Qualifikationen besser sichtbar zu machen und sie in nationalen und internationalen Bildungsstatistiken zu verankern, bedarf es einer entsprechenden Klassifizierung. Zentral ist dabei etwa die Internationale Standardklassifikation im Bildungswesen (ISCED), die den internationalen Vergleich von Bildungsabschlüssen erleichtert.
Im Fokus der nun veröffentlichten Studie, die vom Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) beauftragt und von Kurt Schmid (ibw) und Karin Luomi-Messerer (3s) erstellt wurde, steht die Frage, welche Kriterien von ISCED gefordert werden, um Ausbildungen und Qualifikationen im Bereich der HBB angemessen und vollständig zu klassifizieren. Besondere Herausforderungen ergeben sich dabei aus der Tatsache, dass einige (zukünftige) Ausbildungen und Qualifikationen der HBB dem non-formalen Bildungsbereich zuzuordnen sind. Die Studie hält fest, welches Framing und welche Daten- und Informationsqualität sowohl formale als auch non-formale HBB aufweisen müssen, um in ISCED klassifiziert werden zu können. Ein Blick über die Klassifizierungsverfahren und ‑ansätze in Ländern mit bereits etablierter HBB wie der Schweiz, Deutschland und Frankreich ergänzt die nationalen Befunde um wertvolle Erkenntnisse zu Ausgestaltungs- und Umsetzungsmöglichkeiten.
Ansprechperson: Karin Luomi-Messerer
Client: Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW)