Neuer Schwung für Politische Bildung in der Berufsbildung

Der Teil des Covers zeigt eine gezeichnete Konditorin bei der Arbeit Die Publikation ging aus dem Projekt „Berufsehre.Lehre.tv“, gefördert vom Digifonds der AK Wien, hervor und zeigt, wie wir­kungs­vol­le, fächer­über­grei­fen­de poli­ti­sche und mediale Bildung am Politischen im Beruflichen ansetzen kann – und nimmt dabei Film und Video als Ausgangspunkt für den Unterricht.

Sechs pra­xis­er­prob­te Unterrichtsmaterialien stehen im Zentrum der Publikation. Entwickelt wurden sie gemeinsam von Lehrlingen, Berufsschullehrkräften sowie Pädagog:innen und Forscher:innen der Berufsbildung. Ziel: Die beruf­li­che Identitätsentwicklung und Demokratiebildung junger Menschen zu stärken.

Grundlage für die Materialentwicklung war eine umfas­sen­de Befragung von Schulleitungen, Lehrenden, Filmexpert:innen und Akteur:innen aus Berufsberatung und Interessenvertretungen. Der klare Befund: Filme und Online-Videos sind fester Bestandteil der Lebenswelt Jugendlicher – sie bieten großes Potenzial für moderne poli­ti­sche Bildung. Bisher fehlte es jedoch an Filmmaterial mit direktem Berufsbezug. Die Broschüre schließt diese Lücke.

Diese Publikation markiert nicht nur den Abschluss eines par­ti­zi­pa­ti­ven Forschungs- und Entwicklungsprojekts, sondern auch einen möglichen Auftakt für einen neuen Schwerpunkt auf berufs­be­zo­ge­ne poli­ti­sche Bildung innerhalb bestehen­der Angebote und Einrichtungen für poli­ti­sche Bildung und Medienbildung. Den Anstoß dazu liefert unter anderem die Abschlussveranstaltung des Projekts, das 1. Wiener Arbeitsfilmfestival 2025.

Zur Broschüre: Download

Webinare zu aktuellen Themen der Berufsbildung in Österreich und Europa

Das Erasmus+ VET Team Austria beim OeAD – der natio­na­len Agentur für Erasmus+ – bietet Informations- und Beratungsangebote rund um euro­päi­sche Entwicklungen, Instrumente und Prinzipien in der Berufsbildung. Im Frühjahr 2025 orga­ni­siert das Team erneut eine Online-Vortragsreihe mit zahl­rei­chen pra­xis­na­hen Webinaren in kompakten Formaten zur Mittagszeit. Das Programm umfasst zahl­rei­che zentrale Themen der beruf­li­chen Bildung und richtet sich an Akteur*innen der beruf­li­chen Bildung in ganz Österreich.

3s beteiligt sich mit folgenden drei Webinaren:

  • Monika Auzinger und Karin Luomi-Messerer stellen das Konzept der Vocational Excellence vor, das in euro­päi­schen Strategiedokumenten und im Erasmus+-Programm eine zentrale Rolle spielt. Sie prä­sen­tie­ren konkrete Anwendungsbeispiele und Materialien für berufs­bil­den­de Schulen.
  • In dem Webinar „Umsetzung der Ratsempfehlung zu Microcredentials – Herausforderungen und Beispiele“ beleuch­tet Karin Luomi-Messerer das Potenzial von Microcredentials für die beruf­li­che Aus- und Weiterbildung. Ergänzt wird das Webinar durch ein Praxisbeispiel von Manuel Pascuttini (Kaos), das zeigt, wie Microcredentials konkret umgesetzt werden können.
  • Tessa Pittrof und Eva Steinheimer zeigen in dem Webinar mit dem Titel „Die Rolle von NGOs in Aus- und Weiterbildungen: Innovative Ansätze für benach­tei­lig­te Gruppen“, wie NGOs und nicht-tra­di­tio­nel­le Bildungsanbieter durch sozial inno­va­ti­ve Ansätze den Zugang zu Qualifizierungsangeboten ver­bes­sern – ins­be­son­de­re für benach­tei­lig­te Zielgruppen wie Geflüchtete oder Menschen mit Behinderung. Vorgestellt wird unter anderem ein öster­rei­chi­sches Beispiel, das durch den Europäischen Sozialfonds+ (ESF+) unter­stützt wird.

Zur Veranstaltungsübersicht: Erasmus+ Berufsbildungs-Brunch Online 2025 – Frühling

Transparenzinstrumente im Fokus: BWP-Ausgabe mit Beitrag von 3s

Im Zentrum der aktuellen Ausgabe stehen Instrumente und Initiativen, die Vergleichbarkeit und Verständlichkeit zwischen unter­schied­li­chen natio­na­len Bildungssystemen fördern – ohne deren Vielfalt einzuschränken.

Karin Luomi-Messerer (3s) und Sabine Tritscher-Archan (ibw) ana­ly­sie­ren in ihrem Beitrag „Der NQR in Österreich: Ist das Glas halb voll oder halb leer?“ die Entwicklung und Umsetzung des Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR) in Österreich. Dabei nehmen sie eine kritische Standortbestimmung vor und beleuch­ten Chancen und Herausforderungen, die sich aus der bis­he­ri­gen Umsetzung ergeben. In weiteren Artikeln der Ausgabe wird auch auf die Entwicklungen rund um den NQR in Deutschland und den Niederlanden eingegangen.

Darüber hinaus behandelt die BWP-Ausgabe weitere zentrale Transparenzinstrumente und ‑initia­ti­ven auf euro­päi­scher und natio­na­ler Ebene – darunter das Europass-Portfolio, der Europäische Qualifikationsrahmen für lebens­lan­ges Lernen (EQR), das Europäische Leistungspunktesystem für die Berufsbildung (ECVET), der euro­päi­sche Bezugsrahmen für die Qualitätssicherung in der beruf­li­chen Aus- und Weiterbildung (EQAVET), ESCO (European Skills, Competences, Qualifications and Occupations), die Validierung nicht-formalen und infor­mel­len Lernens, der Einsatz von Microlearning und Microcredentials in Italien sowie der Nationale Referenzrahmen für digitale Kompetenzen in Österreich.

Weitere Beiträge der Ausgabe the­ma­ti­sie­ren unter anderem die kon­zep­tio­nel­len Grundlagen für den Vergleich und die Übertragbarkeit von Qualifikationen und Kompetenzen. Zudem werden Ergebnisse einer Studie vor­ge­stellt, die unter­sucht, welche Wirkungen nationale und euro­päi­sche Maßnahmen zur Förderung der Transparenz und Anerkennung von Lernergebnissen im Zeitraum von 2000 bis 2020 entfaltet haben.

Die gesamte Ausgabe finden Sie online unter: www.bwp-zeitschrift.de/dienst/publikationen/de/20357

Den Beitrag von Karin Luomi-Messerer und Sabine Tritscher-Archan gibt es hier zum kosten­lo­sen Download: www.bwp-zeitschrift.de/dienst/publikationen/de/20375

Rumänien richtet erste EQAVET Peer Review 2025 aus

Die erste EQAVET Peer Review des Jahres 2025 fand am 19. und 20. März online statt und widmete sich dem rumä­ni­schen Mechanismus zu Evaluierung und Monitoring von poli­ti­schen Maßnahmen in der beruf­li­chen Erstausbildung (IVET). Gastgeber war das Nationale Zentrum für die Entwicklung der beruf­li­chen Bildung in Rumänien. Neun Peer Reviewer:innen aus EQAVET-Mitgliedsländern – Belgien-fr, Finnland, Litauen, Serbien und der Slowakei – nahmen an der Veranstaltung teil. Monika Auzinger mode­rier­te die zwei­tä­gi­ge Sitzung und beglei­te­te den fach­li­chen Austausch mit ihrer Expertise.

Im Mittelpunkt der Peer Review stand die neu ein­ge­führ­te ReConect-Plattform, die nationale Datenbanken aus den Bereichen Bildung und Arbeitsmarkt verknüpft. Zum ersten Mal ermög­licht sie umfas­sen­de Einblicke in Bildungswege von Lernenden – vom Eintritt in das Ausbildungssystem über den Abschluss bis hin zur weiteren beruf­li­chen oder schu­li­schen Entwicklung.

Die Teilnehmenden dis­ku­tier­ten intensiv über den Prozess der Datenerhebung, die Auswahl der Indikatoren sowie über Möglichkeiten zur Verbesserung der Rücklaufquoten von Stakeholdern. Zudem wurden Erfolgsfaktoren für die Verknüpfung von Datenauswertung und poli­ti­scher Entscheidungsfindung identifiziert.

Den Flash Report mit den zentralen Diskussionsergebnissen finden Sie hier.

Auftakt zum dritten Projektjahr – Skills2Capabilities zeigt erste Resultate

Das dritte Präsenztreffen des Skills2Capabilities-Projekts begann mit einer Keynote von Kirak Ryu, Leiter der Forschungsabteilung für Beschäftigung, Kompetenzentwicklung und Qualifikationen am Korea Institute for Vocational Education and Training Research (KRIVET), Südkorea, zum Thema Multiple Transitions and the Future of Skills Policy, der sich auf Computable General Equilibrium (CGE)-Modelle, Politiksimulationen sowie den Auswirkungen digital-grüner Industriezweige und Veränderungen in der Zusammensetzung intel­li­gen­ter grüner Arbeitsplätze und deren Implikationen für die Neugestaltung der Kompetenzpolitik kon­zen­trier­te. Rund 25 Teilnehmende, darunter Konsortium-Mitglieder, asso­zi­ier­te Partner und nationale Forschende, ver­folg­ten die Keynote und die anschlie­ßen­de Diskussion. Im weiteren Verlauf standen Diskussionen zu den Arbeitspakten des Projekts im Fokus, unter anderem zu Themen wie dem Angebot an Kompetenzen und lebens­lan­gem Lernen sowie der Rolle von Politik, Dienstleistungen und Akteuren bei der Unterstützung von Berufsbildungssystemen.

Der zweite Tag begann mit einer Präsentation von Didier Fouarge, Direktor des Forschungszentrums für Bildung und den Arbeitsmarkt (ROA), Universität Maastricht, einem Mitglied des S2C-Konsortiums, zum Thema Künstliche Intelligenz im Kundenservice und den positiven Auswirkungen der KI-Interaktion auf die Produktivität der Mitarbeiter*innen von Callcentern. In den anschlie­ßen­den Arbeitssitzungen wurden Herausforderungen und Veränderungen in der Nachfrage nach VET-Kompetenzen ana­ly­siert. Zudem wurden Treiber und Auswirkungen von Skill Mismatches unter Anwendung des Capability-Ansatzes diskutiert.

Die Veranstaltung fand im Internationalen Begegnungszentrum der Technischen Universität Dortmund (IBZ TUDO) statt. Zum Rahmenprogramm gehörte ein Besuch der :DASA, Deutschlands größter Ausstellung zur Arbeitswelt. Die Einrichtung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin infor­miert die Öffentlichkeit über die Arbeitswelt, ihre Bedeutung für Individuen und die Gesellschaft sowie die Wichtigkeit einer men­schen­ge­rech­ten Gestaltung von Arbeit.

Das Projekt befindet sich nun im letzten Arbeitsjahr und wir freuen uns auf einen weiteren Höhepunkt, die geplante Konferenz in Maastricht von 13. bis 14. November. Mehr Infos und die Einladung folgen bald.

Event: Die Rolle von NGOs in ESF-kofi­nan­zier­ten Bildungsangeboten

Die Praxisgemeinschaft Beschäftigung, Bildung und Qualifikationen (CoP on EES) des Europäischen Sozialfonds+ (ESF+) ver­an­stal­te­te am 11. Februar 2025 eine auf­schluss­rei­che Online-Veranstaltung mit dem Titel Bridging Gaps in Vocational Training: The Role of NGOs and the Impact of ESF Support in Europe und erreichte damit rund 90 inter­na­tio­na­le Expert*innen, Stakholder und Praktiker*innen.

Die Veranstaltung unter­such­te auf der Grundlage einer aktuellen Studie, wie NGOs mit Hilfe von ESF+-Mitteln struk­tu­rel­le Lücken in der beruf­li­chen und Erwachsenenbildung in ganz Europa schließen. Anhand von Fallstudien aus Österreich, Italien, Slowenien und Spanien wurde erörtert, wie diese Organisationen sozial benach­tei­lig­ten Gruppen ent­schei­den­de Unterstützung bieten.

Im ersten Teil des Webinars übernahm Fernando Marhuenda Fluixá (Universität Valencia) die Einleitung ins Thema. Danach prä­sen­tier­ten die the­ma­ti­schen Expert*innen Ágota Scharle (Budapest Institute) und Jörg Markowitsch (3s) den Abschlussberichts der Studie The Role of NGOs in Up- and Reskilling: Exploring ESF+ Supported Initiatives in Austria, Italy, Slovenia, and Spain. Der Bericht bietet eine umfas­sen­de Analyse, wie NGOs formale Bildungsangebote ergänzen und zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt beitragen.

Die öster­rei­chi­sche Fallstudie wurde in einer Breakout-Session vor­ge­stellt. Eva Steinheimer (3s) gab einen Überblick über die Initiative Level Up und die Rolle von NGOs

bei der Vermittlung von Grundbildung für Erwachsene. Erwin Rohrer von ISOP zeigte auf, wie ISOP in der Initiative und darüber hinaus maß­ge­schnei­der­te Bildungsangebote bereit­stellt, die auf die Bedürfnisse mar­gi­na­li­sier­ter Bevölkerungsgruppen eingehen. Die Session wurde von Jörg Markowitsch moderiert und Farid Ramadan (Stiftung für Rehabilitation (Kuntoutussäätiö), Finnland) war Diskutant. Auch das Publikum betei­lig­te sich rege am folgenden Austausch.

In der par­al­le­len Breakout-Session wurde die spanische Fallstudie prä­sen­tiert, wobei das Acceder-Programm der Fundación Secretariado Gitano als weiteres bei­spiel­haf­tes Modell für von NGOs betrie­be­ne Berufsausbildungsaktivitäten diente.

Die Dokumentation der Veranstaltung ist hier verfügbar.

Weiterbildungsstrategien als Motor für wirt­schaft­li­chen und gesell­schaft­li­chen Fortschritt

Im ver­glei­chen­den Teil des Arbeitspakets 2 des Projekts Skills2Capabilities beleuch­tet der Bericht von Daniel Unterweger und Eva Steinheimer die zentrale Rolle der natio­na­len Qualifikationsstrategien bei der Förderung des Wirtschaftswachstums, des gesell­schaft­li­chen Wohlergehens und der Bewältigung globaler Herausforderungen wie der Digitalisierung und des grünen Wandels. Der Bericht, in dem poli­ti­sche Strategiedokumente aus Österreich, Bulgarien, England, Deutschland und Norwegen ana­ly­siert wurden, bietet wertvolle Einblicke in die Wirksamkeit dieser Strategien und die Hindernisse, denen sie gegenüberstehen.

Die Untersuchung zeigt, dass Strategien für Weiterbildung und Lebenslanges Lernen, die darauf abzielen, die Fähigkeiten der Arbeitskräfte mit den künftigen wirt­schaft­li­chen und sozialen Anforderungen in Einklang zu bringen, immer mehr in den Mittelpunkt der natio­na­len poli­ti­schen Agenden rücken. Diese Strategien dienen als Entwürfe für die Verbesserung der Bildungssysteme insgesamt, die Steigerung der Qualifikationen der Arbeitskräfte und die Koordinierung der Bemühungen der Beteiligten. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass solche Strategien schritt­wei­se insti­tu­tio­nel­le Verbesserungen gut unter­stüt­zen können, aber weniger geeignet sind, um dis­rup­ti­ve, groß angelegte Veränderungen zu bewirken.

Anhand von Fallstudien aus den fünf Ländern unter­streicht der Bericht die Bedeutung der Einbindung von Stakeholdern und der Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Rahmenbedingungen. Umgekehrt ergab die Analyse, dass frag­men­tier­te oder zu starre Strategien weniger wirksam sind, wenn es darum geht, neue Herausforderungen wie den raschen tech­no­lo­gi­schen Wandel zu bewältigen.

Das Arbeitspapier kann hier her­un­ter­ge­la­den werden.

Link zur Website des Projekts Skill2Capabilities.

Online-Tagung zu den Erasmus+-Zentren der beruf­li­chen Exzellenz

Die Online-Tagung bot einen Einblick in die Erfolgsgeschichte der euro­päi­schen Centres of Vocational Excellence (CoVE) und deren Bedeutung für Bildung, Wirtschaft und regionale Entwicklung. Die Teilnehmeden erhielten die neuesten Informationen zu aktuellen Entwicklungen und Zielen der CoVE-Initiative auf euro­päi­scher Ebene. Österreichs aktive Rolle in diesem Netzwerk der beruf­li­chen Exzellenz wurde durch anschau­li­che Projektbeispiele unter­mau­ert. Karin Luomi-Messerer mode­rier­te das Event zusammen mit Rudolf Razka.

Highlights aus dem Programm

  • “The Erasmus+ Centres of Vocational Excellence and Skills Ecosystems”
    Ragnhild Skaalid (GD Beschäftigung, Soziales und Integration) erläu­ter­te die stra­te­gi­sche Vision der Europäischen Kommission für CoVE und zeigte auf, wie diese dazu beitragen, beruf­li­che Bildung und Innovation zu verknüpfen.
  • Industrielogistik der Zukunft
    Im Projekt Engineering Excellence for the Mobility Value Chain (EE4M) zeigte Manuel Woschank (Montanuniversität Leoben) auf, wie Ausbildung in Produktion und Logistik neu gedacht werden kann, um den Anforderungen der Industrie 4.0 gerecht zu werden.
  • Nachhaltige Innovation durch grüne Technologien
    Das Projekt European VET Excellence Platform for Green Innovation (GREENOVET) prä­sen­tier­te Corina Pacher (TU Graz) und zeigte, wie Berufsbildung als Katalysator für nach­hal­ti­ge Innovation dienen kann.
  • Nutzen und Wirkung von CoVE
    In einem span­nen­den Interviewformat gaben Vertreter*innen aus Bildung, Forschung und Politik, darunter neben den zuvor erwähnten Vortragenden Jürgen Jantschgi (HTL Wolfsberg), Wolfgang Pachatz (BMBWF) und Anna Purkathofer (PH Steiermark), Einblick in die prak­ti­sche Umsetzung und die Vorteile von CoVE-Projekten für Regionen und Institutionen.

Austausch und Vernetzung

Die Veranstaltung bot nicht nur wertvolle Einblicke, sondern auch Gelegenheit zur Vernetzung. Über ein inter­ak­ti­ves Padlet, wo auch die gesamte Dokumentation der Veranstaltung zu finden ist, konnten die Teilnehmenden bereits im Vorfeld Projekte entdecken.

Weiterbildungsmarkt und digitale Kompetenzen in Österreich

Im Herbst 2024 wurde der Nationale Referenzrahmen für Digitale Kompetenzen (NRDK) ein­ge­führt, der das gemein­sa­me Verständnis von digitalen Kompetenzen fördern soll. Als Rahmenmodell beschreibt er digitale Kompetenzen in ver­schie­de­nen Bereichen und auf ver­schie­de­nen Stufen. In Vorbereitung auf die Einführung wurde beginnend mit Frühjahr 2024 von der Geschäftsstelle Digitale Kompetenzen im OeAD eine Studie beauf­tragt, um die Informationsgrundlage über non-formale Weiterbildungsangebote im Bereich Digitalisierung zu erweitern und Erfahrungen darüber zu sammeln, welche Aufgaben und Herausforderungen bei der Zuordnung non-formaler Weiterbildungsangebote zum NRDK auftreten.

Eine Aufgabe der Marktstudie war die Schätzung des Umfangs und der Struktur des offenen non-formalen Weiterbildungsangebots im Bereich der Digitalisierung in Österreich. Die Herausforderung dabei bestand in dem Umstand, dass keine hin­rei­chend voll­stän­di­gen Datenbanken exi­stie­ren, die das gesamte Weiterbildungsangebot erfassen. Die Auswertungen greifen deshalb auf eine Stichprobe aus unter­schied­li­chen Datenbanken zurück. Im Rahmen des Projekts wurde ferner die Zuordnung von typischen (kon­stru­ier­ten) non-formalen Weiterbildungen zum NRDK getestet. Die so gemachten Erfahrungen sollen in den weiteren Anwendungsprozess einfließen.

Der Endbericht des Projekts ist hier abrufbar.

Weiterbildungsförderung mit dem Salzburger Bildungsscheck

Die Förderung indi­vi­du­el­ler Kosten für beruf­li­che Weiterbildung durch öffent­li­che Zuschüsse ist in Österreich seit Jahrzehnten fix verankert – und zwar ent­spre­chend der Zuständigkeit für die Förderung von Arbeitnehmer*innen auf Ebene der Bundesländer. Das Land Salzburg führte mit dem Salzburger Bildungsscheck bereits 1998 ein ent­spre­chen­des Instrument ein, das darauf abzielt, die Weiterbildungsbeteiligung zu erhöhen. Zwischen 5000 und 6000 Anträge zum Salzburger Bildungsscheck werden pro Jahr gestellt. Das aktuelle eva­lua­ti­ve Projekt bezog sich schwer­punkt­mä­ßig auf die Entwicklungen der Jahre 2018 bis 2023 und ana­ly­sier­te die bis­he­ri­gen Erfolge und Herausforderungen des Salzburger Bildungsschecks. Der Vergleich des Instrumentendesigns mit ähnlichen Förderinstrumenten in Österreich und inter­na­tio­nal, ins­be­son­de­re aus Deutschland, ermög­lich­te es, spe­zi­fi­sche Besonderheiten her­aus­zu­ar­bei­ten. Die Analyse bezog den admi­ni­stra­ti­ven Datenbestand, die Ergebnisse einer Online-Befragung von Geförderten und Kontextgespräche mit Expert*innen mit ein. Darauf aufbauend wurden Ansätze zur Weiterentwicklung bzw. Feinabstimmung des Designs des Salzburger Bildungsschecks entwickelt.

Wie sich zeigte, werden die ange­spro­che­nen Zielgruppen, besonders Personen mit niedrigen oder mittleren Bildungsabschlüssen, im ganzen Bundesland gut erreicht. Mit spe­zi­fi­schen Schwerpunkten werden die Ziele der Arbeits- und Fachkräfte-Strategie Salzburg 2030 unter­stützt. Die Befragung zeigte nicht nur eine überaus hohe Zufriedenheit mit der admi­ni­stra­ti­ven Abwicklung der Förderungen, sondern auch klare Effekte auf die Weiterbildungsteilnahme, besonders für Frauen, Personen, die die Abschlüsse wie die Berufsreifeprüfung nachholen, die Meister- oder Befähigungsprüfungen anstreben und auch für die­je­ni­gen, die Deutsch-als-Zweitsprache-Kurse besuchen.

Alle Ergebnisse des von Günter Hefler und Eva Steinheimer durch­ge­führ­ten Projekts können Sie im Endbericht nachlesen.