Cedefop-Konferenz: Wie Lernergebnisse auf Lehren und Lernen in der Berufsbildung wirken

Die Cedefop-Konferenz The impact of learning outcomes on teaching and learning: policy choices ahead bildete den Abschluss der drei­jäh­ri­gen Studie The shift to learning outcomes: rhetoric or reality?. Die Veranstaltung brachte euro­päi­sche poli­ti­sche Entscheidungsträger:innen, Forscher:innen und Praktiker:innen zusammen, um zu reflek­tie­ren, wie Lernergebnisse die beruf­li­che Bildung sowie die Beurteilungsverfahren – sowohl im schu­li­schen als auch im betrieb­li­chen Kontext wie z. B. in der Lehrausbildung – verändern.

Die Ergebnisse der umfang­rei­chen Cedefop-Studie zeigen, dass Lernergebnisse zunehmend zur Steuerung von Lehrplänen in der beruf­li­chen Bildung ein­ge­setzt werden, wobei es große Unterschiede im Verständnis und in der Umsetzung gibt. Die Konferenz bot eine Plattform, um die Auswirkungen auf Lehren und Lernen, Bewertung und die Einbindung von Stakeholdern zu diskutieren.

Die Teilnehmenden konnten sich in vier the­ma­ti­schen Workshops einbringen:

  • Einbindung von Stakeholdern in die Umsetzung von Lernergebnissen, um gemein­sa­mes Verständnis und „Ownership“ zu gewährleisten,
  • Stärkung von Lehrkräften und Ausbilder:innen für die Verwendung von Lernergebnissen,
  • Abstimmung von Lehren und Lernen mit Prüfungs- und Bewertungsverfahren,
  • Werkzeuge zum Austausch von Praxiswissen und zur Verbesserung der Umsetzung der Lernergebnisorientierung in der Praxis.

Das Abschlusspanel vereinte viel­fäl­ti­ge Perspektiven aus Politik und Praxis und betonte die Notwendigkeit eines fort­lau­fen­den Dialogs, der Unterstützung von Lehrkräften sowie der besseren Abstimmung von Lernergebnissen mit realen Lehr- und Lernprozessen.

Karin Luomi-Messerer wirkte als Vortragende mit, Monika Auzinger und Mariya Dzhengozova über­nah­men eine aktive Rolle als Rapporteurinnen aus den Breakout Sessions.

Alle Präsentationen stehen zum Download zur Verfügung.

Save the date: Abschlusskonferenz des Skills2Capabilities-Projekts

In den ver­gan­ge­nen drei Jahren hat das Skills2Capabilities-Projekt (S2C) – finan­ziert durch das Horizon Europe-Programm der Europäischen Union – unter­sucht, wie Fähigkeiten und Kompetenzen von Menschen im Laufe des Erwerbslebens ent­wickelt und erhalten werden können. Mit inter­dis­zi­pli­nä­rer Forschung von neun Partnerorganisationen aus Europa und darüber hinaus wurden unter anderem der Wandel der Arbeitswelt, Lebensphasenübergänge sowie die Rolle von Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik in den Blick genommen.

Diese zwei­tä­gi­ge Konferenz bringt Wissenschaft, Politik und Praxis zusammen, um Projektergebnisse zu teilen, Schlussfolgerungen zu dis­ku­tie­ren und Anknüpfungspunkte zu ver­wand­ten Initiativen auszuloten.

Programm-Highlights:

Donnerstag, 13. November – Politik- und Strategietag

  • Keynotes von Sandra McNally (University of Surrey, England) und Stephanie Matseleng Allais (University of the Witwatersrand, Südafrika)
  • Politische Implikationen aus der S2C-Forschung
  • Postersession und Paneldiskussion zu Projektergebnissen und deren Bedeutung für die Politik – mit Beiträgen u.a. von Glenda Quintini (OECD), Ken Mayhew (Oxford), Paolo Nardi (EfVET), Irene Mandl (ELA)
  • Empfang und infor­mel­les Networking

Freitag, 14. November – Forschungstag

  • Wissenschaftliche Beiträge aus dem S2C-Projekt und ver­wand­ten Forschungsarbeiten
  • Abschlussforum: What’s next?

Weitere Details, inkl. Anmeldelink und orga­ni­sa­to­ri­scher Informationen, finden Sie auf der Projektwebsite.

Die Teilnahme ist entweder an einem oder beiden Tagen möglich.

Save the date – wir sehen uns in Maastricht!

Nehmen Sie an einer euro­päi­schen Online-Umfrage zum Thema Microcredentials teil

Die Cedefop-Studie über Microcredentials for labour market education and training (geleitet von Ockham IPS mit 3s als Partner) zielt darauf ab, das Verständnis der sich ent­wickeln­den Landschaft der (Micro-)Credentials außerhalb der formalen Systeme der all­ge­mei­nen und beruf­li­chen Bildung in den EU Mitgliedstaaten zu ver­bes­sern und die Bedingungen und die wich­tig­sten Elemente zu klären, damit arbeits­markt­re­le­van­tes Lernen sichtbar wird. Der Fokus liegt auf Microcredentials in all ihren Formen und Ausprägungen, auch wenn sie viel­leicht (derzeit) nicht als solche bezeich­net werden (alter­na­ti­ve Bezeichnungen sind: “digitale Badges’ ”, “Teilqualifikationen”, “Mikro- oder Nano-Qualifikationen”, “Modulzertifikate” oder andere).

Auf Basis einer Online-Befragung wird eine Bestandsaufnahme darüber erstellt, wie Microcredentials struk­tu­riert, angeboten und anerkannt werden. Insgesamt zielt unsere Studie darauf ab, zu verstehen, wie neu ent­ste­hen­de, nach­fra­ge­ori­en­tier­te Microcredentials die Chancengleichheit beim Zugang zum Lernen erhöhen und Wege zur Beschäftigung eröffnen können.

Sie haben Kenntnisse zu spe­zi­fi­schen Microcredentials und wollen diese teilen? Sie können die Umfrage (bis 27. Juni 2025) über den folgenden Link aufrufen: https://survey.ockham-ips.nl/s3/Microcredentials-Cedefop

Für die Teilnahme an der Umfrage sollten Sie nicht mehr als 15–20 Minuten benötigen.

Cedefop-Studie zu lern­ergeb­nis­ori­en­tier­ten Lehrplänen in der beruf­li­chen Bildung

Cedefop hat kürzlich die Studie „The influence of learning outcomes-based curricula on teaching practices“ ver­öf­fent­licht, die unter­sucht, wie sich lern­ergeb­nis­ori­en­tier­te Lehrpläne auf die Praxis in der beruf­li­chen Bildung in Schulen auswirken. Die Analyse basiert auf Vergleichsdaten aus zehn euro­päi­schen Ländern: Bulgarien, Irland, Frankreich, Litauen, Malta, die Niederlande, Polen, Portugal, Slowenien und Finnland.

Die Studie zeigt: Lehrkräfte verfügen in den meisten Ländern über beträcht­li­che Autonomie bei der Auswahl von Lehrmethoden, die an Lernergebnisse gekoppelt sind. Gleichzeitig stehen sie vor Herausforderungen – ins­be­son­de­re dann, wenn Lernergebnisse unklar for­mu­liert oder zu restrik­tiv ausgelegt sind. Besonders hoch ist das Bewusstsein für Lernziele in jenen Ländern, in denen diese sowohl auf natio­na­ler Ebene als auch in der Praxis kon­se­quent umgesetzt werden.

Ein zentrales Fazit der Studie: Es braucht eine bessere Abstimmung zwischen natio­na­ler Bildungspolitik, schu­li­schen Praktiken und der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften. Nur so kann das volle Potenzial von lern­ergeb­nis­ori­en­tier­ten Lehrplänen aus­ge­schöpft werden.

Die Publikation bietet Einblicke für Lehrkräfte, Lehrplanentwicklung und Bildungspolitik. Am Bericht mit­ge­wirkt haben Karin Luomi-Messerer als Teil des Kernteams des Gesamtprojekts und Mariya Dzhengozova als nationale Expertin für Bulgarien, die mit ihrer Fachkenntnis wesent­lich zur Studie beitrug.

Hier geht es zur Publikation.

Lesen Sie mehr über das Gesamtprojekt.

Neuer Schwung für Politische Bildung in der Berufsbildung

Der Teil des Covers zeigt eine gezeichnete Konditorin bei der Arbeit Die Publikation ging aus dem Projekt „Berufsehre.Lehre.tv“, gefördert vom Digifonds der AK Wien, hervor und zeigt, wie wir­kungs­vol­le, fächer­über­grei­fen­de poli­ti­sche und mediale Bildung am Politischen im Beruflichen ansetzen kann – und nimmt dabei Film und Video als Ausgangspunkt für den Unterricht.

Sechs pra­xis­er­prob­te Unterrichtsmaterialien stehen im Zentrum der Publikation. Entwickelt wurden sie gemeinsam von Lehrlingen, Berufsschullehrkräften sowie Pädagog:innen und Forscher:innen der Berufsbildung. Ziel: Die beruf­li­che Identitätsentwicklung und Demokratiebildung junger Menschen zu stärken.

Grundlage für die Materialentwicklung war eine umfas­sen­de Befragung von Schulleitungen, Lehrenden, Filmexpert:innen und Akteur:innen aus Berufsberatung und Interessenvertretungen. Der klare Befund: Filme und Online-Videos sind fester Bestandteil der Lebenswelt Jugendlicher – sie bieten großes Potenzial für moderne poli­ti­sche Bildung. Bisher fehlte es jedoch an Filmmaterial mit direktem Berufsbezug. Die Broschüre schließt diese Lücke.

Diese Publikation markiert nicht nur den Abschluss eines par­ti­zi­pa­ti­ven Forschungs- und Entwicklungsprojekts, sondern auch einen möglichen Auftakt für einen neuen Schwerpunkt auf berufs­be­zo­ge­ne poli­ti­sche Bildung innerhalb bestehen­der Angebote und Einrichtungen für poli­ti­sche Bildung und Medienbildung. Den Anstoß dazu liefert unter anderem die Abschlussveranstaltung des Projekts, das 1. Wiener Arbeitsfilmfestival 2025.

Zur Broschüre: Download

Von der Theorie zur Praxis im Umgang mit Lernergebnissen

Am 13. Mai 2025 leitete Mariya Dzhengozova (3s) einen natio­na­len Online-Workshop im Rahmen des Cedefop-Projekts The Shift to Learning Outcomes: Rhetoric or Reality? (2023–2025). Die Veranstaltung brachte zentrale bul­ga­ri­sche Akteur:innen der beruf­li­chen Bildung zusammen, darunter Vertreter:innen öffent­li­cher Institutionen, Bildungseinrichtungen, Lehrkräfte sowie Arbeitgeberorganisationen. Diskutiert wurden nationale Erkenntnisse zur Umsetzung von Lernergebnissen in der beruf­li­chen Erstausbildung, Einflussfaktoren für deren wirksame Nutzung sowie Einschätzungen, die in den Synthesebericht für Bulgarien ein­flie­ßen werden, der nach Projektabschluss von Cedefop ver­öf­fent­licht wird.

 Besuchen Sie auch die Bulgarische ReferNet Seite: link

Webinare zu aktuellen Themen der Berufsbildung in Österreich und Europa

Das Erasmus+ VET Team Austria beim OeAD – der natio­na­len Agentur für Erasmus+ – bietet Informations- und Beratungsangebote rund um euro­päi­sche Entwicklungen, Instrumente und Prinzipien in der Berufsbildung. Im Frühjahr 2025 orga­ni­siert das Team erneut eine Online-Vortragsreihe mit zahl­rei­chen pra­xis­na­hen Webinaren in kompakten Formaten zur Mittagszeit. Das Programm umfasst zahl­rei­che zentrale Themen der beruf­li­chen Bildung und richtet sich an Akteur*innen der beruf­li­chen Bildung in ganz Österreich.

3s beteiligt sich mit folgenden drei Webinaren:

  • Monika Auzinger und Karin Luomi-Messerer stellen das Konzept der Vocational Excellence vor, das in euro­päi­schen Strategiedokumenten und im Erasmus+-Programm eine zentrale Rolle spielt. Sie prä­sen­tie­ren konkrete Anwendungsbeispiele und Materialien für berufs­bil­den­de Schulen.
  • In dem Webinar „Umsetzung der Ratsempfehlung zu Microcredentials – Herausforderungen und Beispiele“ beleuch­tet Karin Luomi-Messerer das Potenzial von Microcredentials für die beruf­li­che Aus- und Weiterbildung. Ergänzt wird das Webinar durch ein Praxisbeispiel von Manuel Pascuttini (Kaos), das zeigt, wie Microcredentials konkret umgesetzt werden können.
  • Tessa Pittrof und Eva Steinheimer zeigen in dem Webinar mit dem Titel „Die Rolle von NGOs in Aus- und Weiterbildungen: Innovative Ansätze für benach­tei­lig­te Gruppen“, wie NGOs und nicht-tra­di­tio­nel­le Bildungsanbieter durch sozial inno­va­ti­ve Ansätze den Zugang zu Qualifizierungsangeboten ver­bes­sern – ins­be­son­de­re für benach­tei­lig­te Zielgruppen wie Geflüchtete oder Menschen mit Behinderung. Vorgestellt wird unter anderem ein öster­rei­chi­sches Beispiel, das durch den Europäischen Sozialfonds+ (ESF+) unter­stützt wird.

Zur Veranstaltungsübersicht: Erasmus+ Berufsbildungs-Brunch Online 2025 – Frühling

Transparenzinstrumente im Fokus: BWP-Ausgabe mit Beitrag von 3s

Im Zentrum der aktuellen Ausgabe stehen Instrumente und Initiativen, die Vergleichbarkeit und Verständlichkeit zwischen unter­schied­li­chen natio­na­len Bildungssystemen fördern – ohne deren Vielfalt einzuschränken.

Karin Luomi-Messerer (3s) und Sabine Tritscher-Archan (ibw) ana­ly­sie­ren in ihrem Beitrag „Der NQR in Österreich: Ist das Glas halb voll oder halb leer?“ die Entwicklung und Umsetzung des Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR) in Österreich. Dabei nehmen sie eine kritische Standortbestimmung vor und beleuch­ten Chancen und Herausforderungen, die sich aus der bis­he­ri­gen Umsetzung ergeben. In weiteren Artikeln der Ausgabe wird auch auf die Entwicklungen rund um den NQR in Deutschland und den Niederlanden eingegangen.

Darüber hinaus behandelt die BWP-Ausgabe weitere zentrale Transparenzinstrumente und ‑initia­ti­ven auf euro­päi­scher und natio­na­ler Ebene – darunter das Europass-Portfolio, der Europäische Qualifikationsrahmen für lebens­lan­ges Lernen (EQR), das Europäische Leistungspunktesystem für die Berufsbildung (ECVET), der euro­päi­sche Bezugsrahmen für die Qualitätssicherung in der beruf­li­chen Aus- und Weiterbildung (EQAVET), ESCO (European Skills, Competences, Qualifications and Occupations), die Validierung nicht-formalen und infor­mel­len Lernens, der Einsatz von Microlearning und Microcredentials in Italien sowie der Nationale Referenzrahmen für digitale Kompetenzen in Österreich.

Weitere Beiträge der Ausgabe the­ma­ti­sie­ren unter anderem die kon­zep­tio­nel­len Grundlagen für den Vergleich und die Übertragbarkeit von Qualifikationen und Kompetenzen. Zudem werden Ergebnisse einer Studie vor­ge­stellt, die unter­sucht, welche Wirkungen nationale und euro­päi­sche Maßnahmen zur Förderung der Transparenz und Anerkennung von Lernergebnissen im Zeitraum von 2000 bis 2020 entfaltet haben.

Die gesamte Ausgabe finden Sie online unter: www.bwp-zeitschrift.de/dienst/publikationen/de/20357

Den Beitrag von Karin Luomi-Messerer und Sabine Tritscher-Archan gibt es hier zum kosten­lo­sen Download: www.bwp-zeitschrift.de/dienst/publikationen/de/20375

Rumänien richtet erste EQAVET Peer Review 2025 aus

Die erste EQAVET Peer Review des Jahres 2025 fand am 19. und 20. März online statt und widmete sich dem rumä­ni­schen Mechanismus zu Evaluierung und Monitoring von poli­ti­schen Maßnahmen in der beruf­li­chen Erstausbildung (IVET). Gastgeber war das Nationale Zentrum für die Entwicklung der beruf­li­chen Bildung in Rumänien. Neun Peer Reviewer:innen aus EQAVET-Mitgliedsländern – Belgien-fr, Finnland, Litauen, Serbien und der Slowakei – nahmen an der Veranstaltung teil. Monika Auzinger mode­rier­te die zwei­tä­gi­ge Sitzung und beglei­te­te den fach­li­chen Austausch mit ihrer Expertise.

Im Mittelpunkt der Peer Review stand die neu ein­ge­führ­te ReConect-Plattform, die nationale Datenbanken aus den Bereichen Bildung und Arbeitsmarkt verknüpft. Zum ersten Mal ermög­licht sie umfas­sen­de Einblicke in Bildungswege von Lernenden – vom Eintritt in das Ausbildungssystem über den Abschluss bis hin zur weiteren beruf­li­chen oder schu­li­schen Entwicklung.

Die Teilnehmenden dis­ku­tier­ten intensiv über den Prozess der Datenerhebung, die Auswahl der Indikatoren sowie über Möglichkeiten zur Verbesserung der Rücklaufquoten von Stakeholdern. Zudem wurden Erfolgsfaktoren für die Verknüpfung von Datenauswertung und poli­ti­scher Entscheidungsfindung identifiziert.

Den Flash Report mit den zentralen Diskussionsergebnissen finden Sie hier.